Welchen Einfluss hat die Qualität der Paarbeziehung auf das Wohlgefühl der Kinder?
- Diana & Rico Stämpfli

- vor 3 Tagen
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Einmal mehr macht die Wissenschaft sichtbar, was wir alle intuitiv wissen: Je stabiler und ausgeglichener die Partnerschaft ist, desto sicherer und damit erkundungsfreudiger sind die Kinder.
Prof. Dr. Guy Bodenmann von der Universität Zürich erforscht den Zusammenhang zwischen der Qualität der Paar-Beziehung und dem Wohlgefühl der Kinder innerhalb der Familie. Sobald Kinder verhaltensoriginell werden, springt ein ganzes Helfernetz an und fokussiert die Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz wie auch die Förderung der Eltern-Kind-Beziehung. Nach Bodenmann wird jedoch die Relevanz der elterlichen Paarbeziehung zu wenig berücksichtigt, welche einen wichtigen Einfluss auf das Wohl des Kindes ausübt.
Die Bedeutung von Paarkonflikten für kindliches Befinden sollte somit stärker thematisiert werden. Gerade Kinder sind emotionale "Seismographen" und reagieren hochsensibel auf elterliche Konflikte. Negative Auswirkungen von Partnerschaftskonflikten findet Bodenmann in seiner Forschung vor allem in den emotionalen wie auch kognitiven Bereichen. Das heisst, dass Kinder schneller emotional auffällig auf das Umfeld reagieren und auch im Denken (z. B. an Prüfungen) eher blockiert sind und somit ihr Gelerntes weniger gut abrufen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verbesserung der elterlichen Beziehung die Schaffung eines gesünderen Entwicklungsumfeldes für Kinder bedeutet. Es geht nicht darum, keine Konflikte mehr auszutragen, sondern die Qualität davon darf sich verändern und weiterentwickeln.
Deshalb binden Diana und ich in Paar-Coachings die Kinder mit ein. In eigens dafür entwickelten Settings erarbeiten wir zusammen (mit den Eltern und den Kids) eine "Familien-Kultur-Wolke", welche die Brücke zwischen Kindern und Eltern stärkt. Diese Wolke "schwebt" dann mit nach Hause und schafft Verbindung, Sicherheit und Klarheit.
Unserer Erfahrung nach sind es meist kleine aber feine Unterschiede in der partnerschaftlichen Kommunikation, welche weniger zu aufreibenden Situationen führen. Damit dies aber entspannter wird, ist ein wichtiger Faktor zu erwähnen. Hierzu ein Auszug aus unserem Selbst-Coaching-Workbook:
Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber umso wichtiger, wiederkehrend daran erinnert zu werden: Stress kappt alle Verbindungen nach aussen und trennt uns von unserem Umfeld.
Wir fühlen uns isoliert, allein gelassen und sind vom Lebensfluss abgeschnitten. Dieser Effekt wirkt sich bis auf die Ebene der DNA aus: Bei Stress zieht sich die DNA zusammen und schaltet sogar viele ihrer Codes ab. Hingegen schaltet die DNA sofort ihre Codes wieder ein, wenn ich mich entspannt und gelassen fühle. Und erst jetzt ist wieder Beziehung möglich!
Gerade in Paar-Beratungen beklagen sich Menschen immer wieder, dass sie keine harmonische und liebevolle Beziehung führen können. Wenn wir dann den Stresspegel erfragen, stellt sich schnell heraus, dass beide überdurchschnittlichem Stress ausgesetzt sind.
Stress ist also Gift für Beziehungen:
Stress entfremdet Menschen voneinander
Stress lässt Menschen unfreundlich, wenig sympathisch, oberflächlich und desinteressiert wirken
Stress isoliert und führt zu sozialem Rückzug
Stress schwächt das Wir-Gefühl, da gemeinsame Erlebnisse fehlen
Eine Menge Stress lässt sich vermeiden, indem wir mit den eigenen Möglichkeiten und Ressourcen sinnvoll umgehen. Die eigenen Grenzen zu kennen und respektieren zu lernen, ist folglich ein sehr wirksamer Entspannungsfaktor. Konkret lernst du, Nein zu sagen und neue Prioritäten zu setzen.
Abschliessend lässt sich sagen, dass zu viel Stress und damit zu wenig Erholungsphasen zu einer angespannteren Paarbeziehung führen. Dies bringt emotionale Distanz und einen weniger liebevollen Kommunikationsstil mit sich.
Wie oft schon erwähnt, ist die bewusste Pflege und Fürsorge der Partnerschaft kein Luxusobjekt, sondern ein immer wieder zu stärkendes Fundament einer gesunden Familie. Und eine gesunde Familie ist wiederum das wichtigste Fundament einer gesunden Menschheit.
In diesem Sinne wünschen wir euch von Herzen eine lichtvolle Adventszeit und vor allem entspannte Festtage.
Herzlichst Rico
„Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit“
Maria Montessori
100% KI-freier Text




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